Die erste Woche Lernwerkstatt ist schon vorbei

Gute Vorbereitung ist alles…

Nach der gemeinsamen Vorbereitung mit den Vertretern der Station 7E, den Studierenden der BK 16 und den Lehrern und Praxisanleitern der Medizinischen Berufsfachschule, habe ich den Start mit Neugier und Vorfreude erwartet. Hatten wir an alles gedacht?

In der vergangenen Woche hatte ich u.a. die Aufgabe, gemeinsam mit den Studierenden die Medikamentenvorbereitung für den Folgetag entsprechend der Arbeitsrichtlinie durchzuführen.

Hierbei hatten die Studierenden nicht nur die Möglichkeit, die erlernten Sicherheitsregeln im Umgang mit den Medikamenten in der Praxis umzusetzen, sondern den Zusammenhang zwischen Erkrankung und den angeordneten Medikamenten zu erkennen. Gleichzeitig haben wir gezielt die möglichen pflegerelevanten Nebenwirkungen nachgeschlagen, um diese eventuell beobachten zu können.

Es macht mir große Freude zu erleben, mit welchem Einsatz die Studierenden Ihre Aufgaben im Dienst übernehmen. Beobachtungen/ Veränderungen am Patienten werden zeitnah präzise an die betreuende Pflegekraft oder die Stationsärztin weiter gegeben um ggf. erforderliche Maßnahmen einzuleiten oder an die jeweilige Situation anzupassen.

Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle auch den Mitarbeitern der Station 7E, insbesondere den Schwestern und Ärzten der Station aussprechen. Ich erlebe Sie zu jeder Zeit geduldig, sie haben auf jede Frage eine Antwort und ein offenes Ohr für die Studierenden. Ich bin sehr froh, dass das Team der Station 7E sich auch in diesem Jahr bereit erklärt hat, mit uns gemeinsam die vier Wochen Lernwerkstatt zu gestalten und freue mich auf die noch verbleibende gemeinsame Zeit.

PS: Bisher habe ich den Eindruck, dass wir alle samt die Lernwerkstatt gut vorbereitet haben! Zum Glück!

K. Kola
Hauptamtliche Praxisanleiterin Medizinische Berufsfachschule

Lernwerkstatt 2018: Der Einführungstag

Erfolgreiches Praxisprojekt geht in die nächste Runde

Am Freitag, den 02.11.2018, fiel der Startschuss für die Lernwerkstatt Praxis im  ausbildungsintegrierenden Pflegestudiengang „Pflege Dual“. Studenten des 5. Fachsemesters werden über einen Zeitraum von vier Wochen im Früh- und Spätdienst Patienten der Infektionsstation (Standort Eutritzsch, Haus 7) überwiegend selbstständig versorgen. Dabei werden sie von erfahrenen Pflegefachkräften der Station, insbesondere Mentoren und Praxisanleiterinnen sowie hauptamtlichen Praxisanleitern und Lehrkräften der Medizinischen Berufsfachschule begleitet und unterstützt.

Ziel der Lernwerkstatt ist die selbstständige Übernahme einer Patientengruppe und aller damit anfallenden pflegerischen Aufgaben wie Wundversorgung, Medikamentenmanagement sowie die Umsetzung pflegerischer Konzepte. Außerdem ist die berufsgruppenübergreifende enge Zusammenarbeit, insbesondere mit dem ärztlichen Dienst eine gute Möglichkeit, ein vertieftes Verständnis für  Erkrankungen und deren Diagnose und Therapie zu erwerben.

Ein weiterer Schwerpunkt innerhalb der Lernwerkstatt stellt die Übernahme sämtlicher administrativer Aufgaben der Pflege wie pflegedienstbezogene Organisations- und Verwaltungsarbeiten (z. B. Verwaltung des Materialbestands und Arzneimittelvorrats) und die Pflegeüberleitung dar.

Die Lernwerkstatt wurde schon viele Wochen vor Beginn in zahlreichen Gesprächsrunden von am Projekt beteiligten Studierenden sowie Vertretern der Station und Berufsfachschule vorbereitet.

Lernwerkstatt 2018

Am Freitag um 8.00 Uhr war nun endlich offizieller Start. Frau Kathrin Kempe, Hauptverantwortliche der Lernwerkstatt und Fachbereichsleiterin für den Studiengang „Pflege Dual“ an der Berufsfachschule eröffnete die Lernwerkstatt mit einführenden Worten und stellte die verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen des Projektes vor.

Lernwerkstatt 2018 Einführungstag Vortrag

Im Anschluss folgte ein multimedialer Vortrag über die Besonderheiten einer Infektionsstation und wichtige Krankheitsbilder von Patienten, die dort versorgt werden. Schwester Nancy Winter, eine von 3 Mentoren und Praxisanleiterinnen der Station führte aus, dass die Infektionsstation ein sehr interessantes Lernfeld bietet, da Patienten aus sämtlichen medizinischen Fachbereichen und aller Altersklassen auf einem medizinisch und pflegerisch sehr hohem Niveau behandelt werden.

Nach dem Vortrag konnten sich alle bei einem von den Studierenden liebevoll vorbereiteten Frühstück stärken. Später wurden die Studierenden u.a. von der Stationsleiterin, Frau Jana Fechner, über spezielle Hygienevorschriften und Isolationsmaßnahmen informiert. Zudem wurde ihnen das korrekte Anziehen von Schutzkleidung und Atemmaske erst demonstriert und anschließend praktisch eingeübt. Die Studierenden wurden darin bestärkt, bei Problemen und Unklarheiten immer bei den „Pflegeprofis“ nachzufragen.

Lernwerkstatt 2018 Einführungstag Erklärung Hygienevorschriften

Anschließend konnten sich die Studierenden bei einem Rundgang auf der Infektionsstation einen ersten Eindruck von ihrem „neuen“ Arbeitsbereich verschaffen. Weiterhin wurden die Studierenden durch die Praxisanleiterin, Frau Dagmar Stoffregen, im Umgang mit dem Krankenhausinformationssystem geschult. Der Einführungstag schloss mit dem gemeinsamen Besprechen von Lernaufgaben und Leistungsüberprüfungen für den Zeitraum der Lernwerkstatt.

Lernwerkstatt 2018 Einführung Dokumentation

Die große Chance der Lernwerkstatt besteht darin, dass die Studierenden ihren individuellen Lernstand aufgezeigt bekommen und sich selbst in der „neuen Rolle“ als verantwortliche Pflegekraft im gesamten Pflegeprozess ausprobieren können. Das engmaschige Feedback durch Mentoren, Praxisanleiter und Lehrkräfte ermöglicht es den Studierenden, in einem relativ kurzen Zeitraum ihre berufliche Handlungskompetenz deutlich weiter zu entwickeln.

M. Möller
Lehrer an der MBFS

Gut geplant, ist halb gewonnen

Immer wieder hatte ich die Sorge, dass wir als Vorbereitungsteam der Lernwerkstatt (Hauptpraxisanleiter Pflegekräfte der Infektionsstation, Studierende sowie Lehrkräfte) in unseren zahlreichen Treffen zur Vorbereitung der Lernenden-Station Wichtiges übersehen haben.

Jetzt nach zwei Wochen Lernwerkstatt bin ich erleichtert. Die gute Vorbereitung und die genauen Absprachen innerhalb des Vorbereitungsteams haben sich ausgezahlt.

Die Studierenden haben viel gelernt und versorgen die Patienten mittlerweile sehr professionell. Die Pflegekräfte der Station unterstützen die Studierenden da, wo es notwendig ist und haben dabei immer einen Blick auf das „Ganze“. Bei Rückfragen durch die Studienenden erlebe ich auch die Ärzte der Station als verständnisvollen und interessierten Ansprechpartner. Es ist insgesamt eine tolle Arbeitsatmosphäre zu spüren, welche durch die positiven Rückmeldungen der Patienten und deren Angehörigen noch verstärkt wird.

K. Kola (Hauptpraxisanleiterin)

Die Lernwerkstatt neigt sich langsam dem Ende zu …

Insgesamt sind wir Bachelor-Studenten noch eine Woche auf der Station und übernehmen einen Bereich der Pflege. Mit dem Ende unserer Lernwerkstatt hört vorerst auch das Lernen im Stationsalltag auf, da wir nach unserem Evaluationstag am 01.12. wieder eine Präsenzwoche an der Evangelischen Hochschule in Dresden haben. Unsere Professoren sind sicherlich auch sehr gespannt auf unsere Erzählungen und unsere gesammelten Erfahrungen, die wir hoffentlich in unseren persönlichen Pflegealltag mit einbringen können.

Aber was haben wir denn gelernt? Und welche Art von Erfahrungen haben wir gemacht? Konnten wir überhaupt unseren eigenen Pflegestil finden? Oder waren wir zu beschäftigt damit alles richtig zu machen?

Den anfänglichen Unsicherheiten bezüglich des Ablaufes, der Stationsumgebung, der Patienten oder auch der Krankheitsbilder wich relativ zügig ein eigenständiges Denken. Ich konnte durch das mir entgegengebrachte Vertrauen der Mitarbeiter sehr schnell Sicherheit in meinem eigenen Pflegestil finden und dementsprechend eigenständig die Versorgung einer Patientengruppe übernehmen.

Dabei fiel mir besonders auf, dass eine eindeutige und klare Kommunikation im Team unverzichtbar ist. Besonders wir als Studenten mussten viele Absprachen treffen, um uns organisieren zu können. Für mich persönlich stellten dabei zum Beispiel Zeitdruck oder ein gespanntes zwischenmenschliches Verhältnis Faktoren dar, die meine Absprachen beeinträchtigten. Denn durch die enge Zusammenarbeit untereinander kommen Stärken ebenso wie Schwächen zum Vorschein, mit denen es gilt, umzugehen. Unsere Fehler und Unstimmigkeiten, die wir bemerkten, konnten wir untereinander offen ansprechen und gemeinsam nach einer Lösung suchen. Meist konnten wir die Probleme durch diese gezielte Rückmeldung entschlüsseln und für eine nächste ähnliche Situation gezielt vermeiden.

Ich empfand das Arbeiten trotzdem als sehr angenehm und habe dadurch auch sehr viel über mich selbst und meine Kommilitonen gelernt.

Ich denke, dass sich jeder einzelne von uns durch die gemeinsame Arbeit im Stationsalltag sehr weiterentwickelt hat. Für viele war es die erste Möglichkeit ein ganzheitliches Pflegesystem auszuprobieren und danach die eigene Pflege auszurichten. Vielleicht hat dies ein Umdenken erfordert, vielleicht ging das „neue“ System auch sofort in Fleisch und Blut über. Denn eins ist sicher: wir alle haben eine gute Pflege geleistet und können stolz auf unsere Leistung sein!

A. Trümmer

Teamarbeit gefragt!

Die Lernwerkstatt bringt viele neue Erkenntnisse mit sich. Eine, der für mich mittlerweile wichtigen Erkenntnisse im Laufe der Zusammenarbeit zwischen uns Schülern, lautet Kommunikation untereinander. Da wir in jedem Dienst uns alle die jeweiligen Patientengruppen zuteilen, ist jeder für unterschiedliche Patienten zuständig. In einem Frühdienst betreute ich zwei Patienten, welche viel pflegerische Unterstützung benötigten. Schnell merkte ich, dass ich alle Tätigkeiten über den Dienst, welche bei den Patienten anfielen, gut koordinieren muss. Die Zeit verging schnell und ich hatte eine Menge zu tun. So unterstütze ich zum Beispiel gerade beide Patienten bei der Körperpflege, als auf einmal  die ärztliche Visite losging. Schnell merkte ich, dass ich die Situation allein nur schwer handhaben konnte, da beide Patienten noch mitten bei der Körperpflege waren. Damit die Ärzte also in Ruhe und ungestört mit den Patienten reden konnten, musste ich zügig fertig werden. Schnell überkam mich innerlicher Stress und am liebsten hätte ich mich verdoppelt. Genau in diesem Moment bat mir ein Mitschüler seine Hilfe an. Beide Patienten waren versorgt, bis die Ärzte im Zimmer waren und auch ich hatte Zeit, bei der Visite dabei zu sein.

Ab diesem Zeitpunkt merkte ich, nur weil ich für zwei Patienten zuständig bin, heißt das nicht, dass ich alles alleine erledigen muss. Wir müssen als Team funktionieren, um alle notwendigen Aufgaben im jeweiligen Dienst erfüllen zu können. Jetzt bezog ich meine Mitschüler in meine Arbeitsorganisation mit ein. Durch genaue Absprachen konnten wir so unsere Patienten umfassend versorgen und uns dort unter die Arme greifen, wo der jeweils andere Hilfe brauchte.

Außerhalb der Lernwerkstatt haben wir als Klasse immer Praxiseinsätze auf verschiedenen Stationen. Deswegen ist es für uns alle neu zusammenzuarbeiten. Es ist eine schöne Erfahrung mit meinen Mitschülern, einmal gemeinsam den Pflegeprozess als Team zu gestalten. Es macht Spaß, dass Erlebte auszutauschen, sich zu unterstützen und voneinander zu lernen. Eines ist uns allen klar geworden: Es ist immer gut ein Team zu sein, welches einander hilft, falls die Zeit mal knapp werden sollte.

J. Herrmann

Halbzeit

Seit gut 2 Wochen ist die Lernwerkstatt auf unserer Station voll im Gang und wir alle, das gesamte Stationsteam, sind sehr zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf und dem Engagement, mit dem die Pflegestudenten auf die Patienten und deren Bedürfnisse eingehen.

„Man sieht, das selbstständige Arbeiten macht jedem Spaß“, so Gesundheits- und Krankenpfleger B. Feige

Sehr schnell hat jeder einzelne Pflegestudent seine eigenen Ressourcen wie z.B. im selbstständigen Arbeiten, in der Strukturierung der zu erledigenden Arbeit, in seinem Zeitmanagement, in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Professionen, im hygienischen und sicheren Arbeiten durch die Übernahme seiner eigenen Patientengruppe und durch das stetige Reflektieren am Ende des Dienstes erkannt. Durch dieses Feedback und der eigenen Selbstreflektion gelingt es den Pflegestudenten, an den eigenen Schwächen zu arbeiten und dadurch mehr Handlungskompetenz zu erlangen.

„Eine Entwicklung der Studenten ist erkennbar, sie werden in ihrem pflegerischen Handeln immer selbstständiger und denken dabei an komplexe Versorgungsabläufe. Der Patient wird nicht nur in einzelnen Sequenzen, sondern ganzheitlich wahrgenommen.“

T. Eichardt

 

Wir als Vorreiter…

Am 20.11.2017 bekamen wir Besuch vom Lehrrat, darunter Praxisanleiter und Lehrer aus anderen Krankenhäusern, die das Duale Studium auch anbieten. Sie wollten sich ein Bild vom aktuellen Stand machen und ein paar Fragen loswerden, um auch für ihre Pflegestudierenden die Möglichkeit zur Verfügung zu stellen.

Dass wir seit dem 1. September 2015 auch die „Versuchskaninchen“ (und das ist liebevoll gemeint ;)) für den Dualen Studiengang am Klinikum St. Georg sind, ist uns allen bewusst. Denn das bringt vor allem viele Vorteile mit sich. Auch die Lernendenstation ist für die Studenten, Lehrkräfte, Praxisanleiter und Pflegekräfte die erste in diesem Rahmen.

Am 20.11.2017 bekamen wir Besuch vom Lehrrat, darunter Praxisanleiter und Lehrer aus anderen Krankenhäusern, die das Duale Studium auch anbieten. Sie wollten sich ein Bild vom aktuellen Stand machen und ein paar Fragen loswerden, um auch für ihre Pflegestudierenden die Möglichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Stationsleitung der Lernendenstation und ich wurden an diesem Tag schon sehnsüchtig in der Medizinischen Berufsschule erwartet. Die Beteiligten waren sehr interessiert und stellten viele Fragen zur Strukturierung und Organisation, aber auch zum bisherigen Verlauf und zur  aktuellen Situation. Dazu konnten wir nur Gutes berichten, da die Lernendenstation dank guter Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten durchweg erfolgreich läuft. Zum Abschluss besuchten Sie die Station und machten sich ein eigenes Bild von den Räumlichkeiten und dem zu betreuenden Bereich der Studenten. Der Lehrrat war sehr dankbar für die vielen Informationen und hofft, dass die Implementierung an ihren Krankenhäusern auch so gelingt.  Wir Wünschen gutes Gelingen J

O. Bodendieck

Gedanken zur Nacht

Es ist jetzt 23:41 und ich bin vor kurzen nach Hause gekommen. Abends ist das immer so eine Sache mit der Bahnanbindung… Mein zweiter Spätdienst verlief dennoch anders als erwartet recht erfolgreich. Zu Beginn war die Frage wie und ob es möglich ist, die selbe Anzahl an Patienten mit nur der Hälfte an Personal wie im ersten Spätdienst zu betreuen. Die Antwort lautet: ja, es geht, aber das ist sicherlich auch dem Wochenende geschuldet. Ärztliche Anordnungen fallen sehr knapp aus und Untersuchungstermine planen fällt auch weg. So bleibt mehr Zeit für das Zwischenmenschliche. Besonders erfreut es mich immer, die eigenen Sprachkenntnisse anwenden zu können und so einen guten Draht zu nicht deutschsprechenden Patienten aufzubauen. An meiner Zeit und Strukturplanung gibt es aber immer noch zu feilen. Das werde ich dann beim nächsten Spätdienst, der schon vor der Tür steht, in Angriff nehmen. Gute Nacht.

S. Kupfer