Erfolgreiches Praxisprojekt geht in die nächste Runde
Am Freitag, den 02.11.2018, fiel der Startschuss für die Lernwerkstatt Praxis im ausbildungsintegrierenden Pflegestudiengang „Pflege Dual“. Studenten des 5. Fachsemesters werden über einen Zeitraum von vier Wochen im Früh- und Spätdienst Patienten der Infektionsstation (Standort Eutritzsch, Haus 7) überwiegend selbstständig versorgen. Dabei werden sie von erfahrenen Pflegefachkräften der Station, insbesondere Mentoren und Praxisanleiterinnen sowie hauptamtlichen Praxisanleitern und Lehrkräften der Medizinischen Berufsfachschule begleitet und unterstützt.
Ziel der Lernwerkstatt ist die selbstständige Übernahme einer Patientengruppe und aller damit anfallenden pflegerischen Aufgaben wie Wundversorgung, Medikamentenmanagement sowie die Umsetzung pflegerischer Konzepte. Außerdem ist die berufsgruppenübergreifende enge Zusammenarbeit, insbesondere mit dem ärztlichen Dienst eine gute Möglichkeit, ein vertieftes Verständnis für Erkrankungen und deren Diagnose und Therapie zu erwerben.
Ein weiterer Schwerpunkt innerhalb der Lernwerkstatt stellt die Übernahme sämtlicher administrativer Aufgaben der Pflege wie pflegedienstbezogene Organisations- und Verwaltungsarbeiten (z. B. Verwaltung des Materialbestands und Arzneimittelvorrats) und die Pflegeüberleitung dar.
Die Lernwerkstatt wurde schon viele Wochen vor Beginn in zahlreichen Gesprächsrunden von am Projekt beteiligten Studierenden sowie Vertretern der Station und Berufsfachschule vorbereitet.
Am Freitag um 8.00 Uhr war nun endlich offizieller Start. Frau Kathrin Kempe, Hauptverantwortliche der Lernwerkstatt und Fachbereichsleiterin für den Studiengang „Pflege Dual“ an der Berufsfachschule eröffnete die Lernwerkstatt mit einführenden Worten und stellte die verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen des Projektes vor.
Im Anschluss folgte ein multimedialer Vortrag über die Besonderheiten einer Infektionsstation und wichtige Krankheitsbilder von Patienten, die dort versorgt werden. Schwester Nancy Winter, eine von 3 Mentoren und Praxisanleiterinnen der Station führte aus, dass die Infektionsstation ein sehr interessantes Lernfeld bietet, da Patienten aus sämtlichen medizinischen Fachbereichen und aller Altersklassen auf einem medizinisch und pflegerisch sehr hohem Niveau behandelt werden.
Nach dem Vortrag konnten sich alle bei einem von den Studierenden liebevoll vorbereiteten Frühstück stärken. Später wurden die Studierenden u.a. von der Stationsleiterin, Frau Jana Fechner, über spezielle Hygienevorschriften und Isolationsmaßnahmen informiert. Zudem wurde ihnen das korrekte Anziehen von Schutzkleidung und Atemmaske erst demonstriert und anschließend praktisch eingeübt. Die Studierenden wurden darin bestärkt, bei Problemen und Unklarheiten immer bei den „Pflegeprofis“ nachzufragen.
Anschließend konnten sich die Studierenden bei einem Rundgang auf der Infektionsstation einen ersten Eindruck von ihrem „neuen“ Arbeitsbereich verschaffen. Weiterhin wurden die Studierenden durch die Praxisanleiterin, Frau Dagmar Stoffregen, im Umgang mit dem Krankenhausinformationssystem geschult. Der Einführungstag schloss mit dem gemeinsamen Besprechen von Lernaufgaben und Leistungsüberprüfungen für den Zeitraum der Lernwerkstatt.
Die große Chance der Lernwerkstatt besteht darin, dass die Studierenden ihren individuellen Lernstand aufgezeigt bekommen und sich selbst in der „neuen Rolle“ als verantwortliche Pflegekraft im gesamten Pflegeprozess ausprobieren können. Das engmaschige Feedback durch Mentoren, Praxisanleiter und Lehrkräfte ermöglicht es den Studierenden, in einem relativ kurzen Zeitraum ihre berufliche Handlungskompetenz deutlich weiter zu entwickeln.
M. Möller
Lehrer an der MBFS